Behauptung: «Wir dürfen die Handelsbeziehungen zu unserem wichtigsten Handelspartner nicht aufs Spiel setzen.»

Wahr ist: Die EU ist genauso auf uns angewiesen wie wir auf sie. Wir können also als gleichberechtigter Partner verhandeln und unsere Interessen durchsetzen.
Urheber: BR Karin Keller-Sutter
Quelle: 22. Juni 2020, Medienkonferenz des Bundesrates

Behauptung: Wir dürfen die Handelsbeziehungen zu unserem wichtigsten Handelspartner nicht aufs Spiel setzen.

Tatsache ist: Entscheidend ist nicht die relative Bedeutung des aktuellen bilateralen Handels zwischen der Schweiz und der EU. Die Bedeutung der EU als Handelspartner nimmt nämlich rasant ab, dies beweist die Handelsstatistik in den letzten 20 Jahren (Zeitdauer: 2000-2019). Während der Gesamtwert der gehandelten Waren in den letzten 20 Jahren zwischen der CH und der EU nur gerade 26% gestiegen ist, hat dieselbe Bilanz mit anderen Staaten um satte 309% zugenommen.
Die Schweizer Exporte in die EU betrugen 2019 noch 49.7%, und sind damit weit weg von den 63.2% im Jahr 2001. Übrigens, schliesst man die Exporte aus Grossbritannien aus, da das Land die EU ab dem 1. Januar 2020 verlassen hat, dann sinken die Exporte in die EU von 49.7% im Jahr 2019 auf 40.6%.